Cafe im Advent
Bericht und Foto: Hubert Breuer
Zum „Cafe im Advent“ hatte am Freitagnachmittag vor dem 3. Advent die Initiative „Menschen für Reken“ (MfR) eingeladen. Gegen 15:30 Uhr trudelten nach und nach viele Flüchtlinge aus Reken, ehrenamtliche Helfer und weitere Gäste erwartungsvoll im neuen Pfarrzentrum St. Elisabeth in Reken Bahnhof ein. Die meisten Flüchtlinge wurden von MfRlern mit dem PKW an ihren Unterkünften abgeholt. Darunter waren vor allem viele Familien mit Kleinkindern, die erst in den letzten Wochen nach Reken gekommen waren.
Das neue Pfarrzentrum, für das alle voll des Lobes waren, stand nach seiner Einweihung nun vor der ersten großen Bewährungsprobe. Der Pfarrsaal, die festlich eingedeckten Tische und der Duft von Kaffee und Waffeln vermittelten gleich eine angenehme Wohlfühl-Atmosphäre. Überall lagen Spielsachen für Kinder herum, im Eingangsbereich stand ein großer Basteltisch bereit und das Cafe-Team wartete in der Küche auf den „Startschuß“.
MfR-Sprecher Albert Paus begrüßte ca. 70 Gäste sehr herzlich und eröffnete die Cafe-Tafel. Bashir und Sekina übersetzten die Begrüßung in unterschiedliche Sprachen. Ob frische Waffeln, leckerer Kuchen, selbst gebackene Plätzchen, Christstollen, Süßigkeiten oder mitgebrachte orientalische Delikatessen, reichlich Kaffee, Tee oder andere Getränke, alles fand dankbare Abnehmer. Die Damen vom Cafe-Team hatten gut zu tun, bewältigten den Ansturm aber mit Bravour.
Als dann ein weiterer „Ehrengast“ angekündigt wurde und durch die Eingangstür der wahrhaftige Nikolaus eintrat, war die Überraschung perfekt und das Staunen groß. Viele der Flüchtlingskinder hatten noch nie in ihrem Leben den Mann mit dem weißen Bart und dem roten Mantel gesehen. Schnell jedoch war das Eis gebrochen, der Respekt verflogen. Selfies mit Nikolaus und Kindern waren angesagt. Natürlich hatte der Nikolaus auch Geschenke dabei. Dass die kleinen Nikoläuse aus Schokolade waren, brauchte man nicht groß erklären. Sie wurden dankbar angenommen, die meisten hatten dann aber nur eine kurze Lebensdauer.
Schnell kamen in dieser vorweihnachtlichen Multi-Kulti-Atmosphäre erste Kontakte und angeregte Unterhaltungen in Gang. Ob in Deutsch, Englisch oder Arabisch, mit Händen, Gesten oder Handy, mit dolmetschenden Kindern und Erwachsenen, überall an den Tischen gab es schnell interessante Gespräche. Woher kommt ihr, wie lange seid ihr unterwegs, wo wohnt ihr oder was braucht ihr, diese und andere Fragen wurden immer wieder gestellt. Die Flüchtlinge baten ausdrücklich um weitere Unterstützung durch die ehrenamtlichen Helfer.
Derweil begeisterte Lilo Wolter von der Rekener Farbmühle die kleinen Gäste mit ihren Kreationen am Basteltisch. Unter sachkundiger Anleitung gelang es einigen schnell, Sterne und Figuren aus Papier herzustellen. Pastor Harrison, Diakon Heinz Wolf und Schwester Gunthilde gehörten ebenfalls zu den Gästen im voll besetzten Pfarrsaal und begrüßten die Neuankömmlinge an den Tischen. Das Adventscafe war ein voller Erfolg: ein tolles Miteinander unterschiedlicher Menschen und Kulturen, angeregte Unterhaltungen in unterschiedlichsten Sprachen, fröhliche Kinder und Erwachsene. Der bunte Nachmittag ging viel zu schnell vorbei.
Der neue Pfarrzentrum jedenfalls hat die Bewährungsprobe bestens bestanden. Es bietet für derlei Veranstaltungen ideale Rahmenbedingungen, wollige Atmosphäre, hell und freundlich, mit reichlich Platz und sehr funktionell eingerichtet. MfR würde diesen Pfarrsaal auch zukünftig gern für das „Cafe der Kulturen“ nutzen.
Auch bei Reken erleben kann man über das Café nachlesen.